Wir werden durch Boris Mašić begrüßt, der heute unser Begleiter sein wird. Boris ist Deutsch-Lehrer und Donauschwabe und lebt in Apatin. Seine Kinder sind die 13. Generation, seitdem seine Vorfahren einst in Apatin ankamen und dort siedelten. Noch immer wohnen sie im selben Haus.
Die Kultur der Donauschwaben in der Vojvodina wird untergehen. Davon ist leider auch Boris Mašić überzeugt. Doch er will retten, was noch zu retten ist. Mit seinem Kirchenmuseum in Apatin schafft er eine Arche, damit Kultur und Erinnerungen nicht ganz verschwinden. Wir besuchen es mit ihm bei einem Stadtspaziergang und erfahren viel über die Geschichte.
Auf einer Terrasse an der Donau essen wir zu Mittag (viele probieren das für uns in Kesseln über offenem Feuer zubereitete Fisch-Paprikasch). Einige erfrischen sich noch im kühlen Nass des Flusses am Badestrand von Apatin gleich neben unserem Gasthaus. Es hat deutlich über 30 Grad, da tut das sehr wohl, genauso wie der angenehm klimatisierte Bus.
Wir fahren mit dem Bus Richtung Süden nach Bač. Der Ort mit heute 6000 Einwohnern hat eine große Vergangenheit. Als älteste Gemeinde der Batschka und ehemaliger ungarischer Komitatssitz hat sie der Region ihren Namen gegeben und war sogar Sitz eines Erzbischofs. Sehenswert sind die Burg, das mittelalterliche Franziskanerkloster aus dem 12. Jh. und das orthodoxe Kloster Bodani schon fast an der kroatischen Grenze.
Am Abend geht es weiter nach Novi Sad, der Hauptstadt der Provinz Vojvodina und zweit größten Stadt Serbiens. Hier bleiben wir für 3 Nächte. Die Stadt steht noch ganz im Zeichen des EXIT Rockfestivals, das gegenüber auf dem Gelände der Burg Petrovaradin stattfindet und heute endet. Es ist das erste große Musikfestival, das in Europa nach der Pandemie wieder stattfindet Das pralle Leben spielt sich in den Straßen ab und es ist eine Freude ein wenig daran teilzuhaben. Und dann ist auch noch das Finalspiel der Fußball EM. Ein spannender Abend.