Das neue Jahr ist gerade einmal eine Woche jung und liegt noch fast zur Gänze vor uns. Weltanschauen geht heuer schon ins (hoffentlich nicht verflixte) 7. Jahr und hat im gerade zu Ende gegangenen Jahr 2018 insgesamt 20 Reisen mit 460 TeilnehmerInnen organisiert und durchgeführt - und keine einzige geplante Reise musste abgesagt werden. Darüber freue ich mich sehr. Auch, dass die Rückmeldungen fast immer sehr gut sind und es bei den Reisen einen hohen Grad an „WiederholungstäterInnen“ gibt.
Ich freue mich auch deshalb, weil es beweist, dass ökologisch und sozial verträgliches Reisen immer mehr Menschen ein Anliegen ist, für das sie auch bereit sind ein wenig mehr Geld auszugeben, das dann für die Unterstützung von Sozialprojekten, für die Bahnanreise (die in der Regel teurer ist als der Flug) oder die CO2-Kompensation des manchmal unvermeidlichen Fluges, für Slow Food und für faire Bezahlung lokaler PartnerInnen und Guides verwendet werden kann. Ich sehe Weltanschauen nach wie vor als ein Social Business mit Mehrwert, das ökonomische, soziale und ökologische Ziele verbindet. Und ich freute mich daher auch sehr, dass mich Professor René Andessner von der JKU Linz einlud, gemeinsam mit ihm darüber im April 2018 beim internationalen NPO-Forschungscolloquium in Freiburg in der Schweiz einen Vortrag zu halten, der auch im Tagungsband „Wohin entwickelt sich der Dritte Sektor“ (ISBN 978-3-909437-97-9 Softcover bzw. 978-3-909437-98-6 E-Book) veröffentlicht wurde.
2019 gibt es wieder viele neue Reisen und noch einige Ideen. Das meiste davon steht schon auf der Homepage auf www.weltanschauen.at unter Aktuelle Reisen.
Hier ein Überblick:
- Für die Osterferien gibt es noch freie Plätze für eine besondere Reise nach Südfrankreich. Besonders deswegen, weil wir mit dem legendären Moskau-Nizza-Express direkt von Wien oder Linz nach Nizza anreisen und weil wir vor Ort mit Carina Kurta ein besonderes Programm haben werden. Frühling in Südfrankreich – Nizza, Marseille, Cote d’Azur und Provence von 12. bis 19. April. Achtung: Anmeldung ist nur mehr bis 25. Jänner möglich.
- Von 26. April bis 5. Mai geht es mit Verena Mittermayr in den Kaukasus und zwar nach Georgien. Unter dem Titel Georgien - Berge, Kultur und Meer werden wir die pulsierende Hauptstadt Tiflis, wunderschöne alte Kirchen und Höhlenstädte, beeindruckende Landschaften zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer, das gute Essen und die sagenhafte Gastfreundschaft der Georgier kennenlernen.
- Von 21. bis 31. Mai geht es mit Lucia Zeiner nach Bukarest, ins Donaudelta und nach Siebenbürgen. Auf einem komfortablen Hausboot und mit kleinen Motorbooten erkunden wir 5 Tage lang mit einem Ornithologen das Natur- und Vogelparadies Donaudelta und am Ende der Reise geht es noch zur Bärenbeobachtung in die Karpaten. Eine ganz besondere Reise, die mittlerweile zu einem Dauerbrenner wurde.
- Auch das zweite christliche Land im Kaukasus werden wir heuer besuchen. Von 24. Mai bis 2. Juni führt eine Studienreise des katholischen Bildungswerkes OÖ mit Christoph Mülleder und Christian Pichler nach Armenien. Wir werden die Gelegenheit zu Begegnungen mit interessanten Menschen haben, unter anderem mit dem Vertreter eines Menschenrechtszentrums, Sozialprojekte besuchen, alte Kirchen und Klöster sehen und die grandiose Landschaft erleben.
- Im Sommer steht die Fortsetzung der Reiseserie Die Ränder der Donaumonarchie mit Teil 4: Südwestliches Siebenbürgen, Eisernes Tor und Banat mit Lucia Zeiner am Programm. Termin 1: 6. bis 16. Juli, Termin 2: 20. bis 30. August. Die Reise führt u.a. nach Hermannstadt, Schäßburg, Alba Iulia, Temeschwar, in die Südkarpaten und ans Eiserne Tor und wird Gelegenheit bieten Land und Leute, die soziale Lage sowie wunderschöne Naturlandschaften kennen zu lernen.
- Eine einzigartige Reise führt uns mit dem Polenkenner und ehemaligen österreichischen Kulturattaché in Krakau, Rembert Schleicher, von 20. bis 26. August nach Polen und verbindet Breslau, Europas Kulturhauptstadt 2016 und das nur alle 4 Jahre in der Kleinstadt Nowy Tomyśl stattfindende Weltfestival der Korbweide und Flechtkultur. Man kann sich inspirieren lassen, auch einen Workshop besuchen oder einfach das Festival und den parallel stattfindenden Hopfen- und Korbweide-Jahrmarkt genießen. Ein Ausflug nach Posen mit einem Besuch der Uni-Terra (Universität für Nachhaltigkeit), des Landwirtschaftsmuseums in Szreniawa und der internationalen Begegnungs- und Gedenkstätte Kreisau komplettieren das Programm.
- Für BergsteigerInnen haben wir im Sommer 2019 zwei „Zuckerl“ vorbereitet: Die heurige Pilgerwanderung mit Ferdinand Kaineder „Weitgehen über die Grenzen“ führt von 12. bis 20. Juli durch das Dreiländereck Österreich, Slowenien und Italien. Teilweise auf Etappen des Alpe-Adria-Trails, der vom Großglockner bis ans Meer führt und teilweise auf dem „Pot Miru“, dem Friedensweg entlang der ehemaligen Isonzo Front. Der Weg wird von landschaftlichen Schönheiten wie der smaragdgrünen Soča und dem majestätischen Triglav gesäumt, die Tagesetappen sind teilweise sehr lang, an drei Tagen auch hochalpin mit der Herausforderung von mehr als 1.000 Höhenmetern.
- Und die zweite Bergreise führt uns mit Verena und Heinz Mittermayr von 7. bis 19. August unter dem Titel „Sieben Berge in Siebenbürgen – Bergsteigen und Kultur in den Karpaten“ nach Rumänien. Zuerst wandern wir im Königsteingebirge und besteigen bei einer anspruchsvollen Kammüberschreitung auch den 2238 m hohen Hirtenstein, den höchsten Gipfel des Königsteinmassivs. Im zweiten Teil machen wir eine Hüttentour und besteigen die Gipfel des Fogarascher Gebirges in den Südkarpaten, die mit bis zu 2500 m zu den höchsten des Landes zählen. Ein Schwerpunkt dieser Reise ist auch die Begegnung mit der alten siebenbürgischen Kultur und ihren Menschen und wir besuchen auch Hermannstadt, Kronstadt und Schäßburg.
- Im Herbst planen wir von 27.9. bis 5.10. eine Reise nach Süditalien in die heurige Kulturhauptstadt Matera und in die Region Basilicata – das Programm ist gerade in Arbeit und wird in Kürze veröffentlicht. Ebenso wird es im Oktober noch einmal eine Reise in den Iran geben. Auch hier wird das Programm gerade erstellt. Für die Venedigreise von 19. bis 24. November 2019 kann man sich dagegen schon anmelden.
Zum Abschluss noch ein Auszug aus dem Beitrag von Andessner/Mülleder vom NPO-Forschungscolloquium 2018 in Freiburg (nachzulesen auf Seite 149 bis 155 des Tagungsbandes):
Weltanschauen integriert die soziale und die ökologische Dimension explizit in die Gestaltung der Angebote und verfolgt das Ziel, den Tourismusmarkt in Richtung mehr Nachhaltigkeit zu beeinflussen. Das Unternehmen will damit auch einen konkreten Beitrag zur Erfüllung der 2015 von der UNO verabschiedeten nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) leisten. Nachhaltiger Tourismus kann zur Verständigung zwischen den Völkern und zur vermehrten Wertschätzung anderer Kulturen beitragen. Er wird auch als Instrument zur Bekämpfung der Armut, zum Schutz der Umwelt, zur Verbesserung der Lebensqualität, zur Reduzierung von Ungleichheit und zur wirtschaftlichen Stärkung von Frauen und Jugendlichen angesehen. Im Gegensatz dazu weist der verbreitete „Mainstream Massentourismus“ viele zerstörerische Effekte, wie Umweltzerstörung, Ausbeutung, soziale und individuelle Erniedrigung auf.
So lasst uns zusammen reisen und setzen wir uns ein für eine gemeinsame bessere Welt.
Viel Spaß beim Weltanschauen und alles Gute für 2019 wünscht
Christoph Mülleder