Am Vormittag machen wir einen geführten Rundgang durch Kronstadt, bei dem wir unter anderem die erste rumänische Schule, die Nikolaikirche, Teile der mittelalterlichen Wehranlage, den Marktplatz und die Schwarze Kirche sehen. Am frühen Abend fahren wir mit dem Bus ins 70 km entfernte Băile Tușnad und es erwartet uns ein weiteres großartiges Naturerlebnis. Von einem Unterschlupf am Rande einer Lichtung aus beobachten wir Bären. 6 000 bis 7 000 Braunbären sollen nach Schätzungen von Umwelt- und Jagdverbänden noch immer die Wälder der Karpatenschluchten durchstreifen. Außerhalb Russlands leben nirgendwo in Europa so viele Bären wie in Rumänien. Aufgerichtet erreichen europäische Braunbären eine Größe zwischen 1,70 und 2,20 Metern. Gespannt warten wir hinter Glas auf ihr Kommen. Als erstes kommt ein Wildschwein und beginnt den vorher vom Jäger ausgestreuten Mais zu fressen. Danach trotten die Bären heran. Nur Hans Peter sieht einen Pelikan. Ein einzigartiges Erlebnis!
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Wir bekamen heute vormittag einen neuerlichen Eindruck vom Vogelparadies im Delta: eine Pelikankolonie, brütende Kormorane, Drosselrohrsänger im Schilf, Seeadler im Nest, Rallenreiher, ein verlassene Nest eines Haubentauchers ... es ist wunderschön hier und es gibt so viel zu staunen. Auf unserem Hausboot werden wir vorzüglich verpflegt, können die Beine hochlegen und die allabendlichen traumhaften Sonnenuntergänge bestaunen. Wir genießen ein letztes Mal die wunderbare Landschaft vom Schiff aus, ehe wir zurück nach Tulcea fahren. Morgen verlassen wir die vielseitige Flora und Fauna des Delta und wenden uns wieder den rumänischen Menschen und Städten zu. Heute fahren wir nach Sulina mit den Schnellbooten zur Seemeile „0”, wo der Sulinakanal ins Schwarze Meer mündet. Die Stadt ist nicht an das rumänische Straßennetz angeschlossen und daher nur mit dem Schiff erreichbar. Sie war schon zu byzantinischer und später genuesischer und türkischer Zeit ein wichtiger Fluss- und Seehafen, verlor aber im 20. Jahrhundert massiv an Bedeutung. So beträgt heute die Arbeitslosenquote ca. 40 %. Der alte Leuchtturm von 1802, einige alte Villen am Kai und der große Friedhof sind Zeugnisse ihrer Vergangenheit. Sulina verfügt über einen viele Kilometer langen Sandstrand am Schwarzen Meer, der Tourismus steckt aber noch in den Anfängen. Wir sahen Löffler, Sichler, Trauerschwalben, Graureiher, Silberreiher, Seidenreiher, Blauraken, Kuckuck, aber auch Nebelkrähen. Die Vogelvielfalt ist wirklich überwältigend. Das Highlight sind jedoch die Pelikane, die tolle Formationen fliegen und elegant dahingleiten.
Nach 2860 km bildet die Donau hier eines der schönsten Deltas Europas, das dank seiner malerischen Landschaft und der reichen Flora und Fauna Naturliebhaber begeistert. Wir besuchen die schönsten und vielfältigsten Lebensräume in diesem „reichen Tempel der Natur“. Unser Hausboot trägt uns heute nach Crisan auf die alte Donau, wo wir auch übernachten. Das Donaudelta ist das größte Naturschutzgebiet Rumäniens. Im größtenteils unberührten Netzwerk aus Flussläufen, den 3 Altarmen, Seen, Sandbänken, Inseln und Auwäldern findet sich eine einzigartige Artenvielfalt. Allein 325 verschiedene Vogelarten leben hier, 90 Fischarten, aber auch seltene Landtiere. Das Delta ist außerdem von Menschen verschiedenster Ethnien bewohnt wie den Lippowenern, die auch als „Delta-Russen“ bezeichnet werden. Alle Ausflüge werden in kleinen Motorbooten durchgeführt, wodurch die lokale Bevölkerung miteinbezogen wird. Die Einheimischen führen uns mit unseren Boote durch die schmalen Kanäle und zeigen uns die schöne Landschaft und Natur. Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Bus in den östlichsten Landesteil Dobrutscha nach Tulcea, dem Tor zum Donaudelta. Dort werden wir durch unsere Reiseleiterin empfangen, die uns in den nächsten Tagen durch das Donaudelta begleitet. Zur Einstimmung und Vorbereitung besuchen wir zuerst das sehr sehenswerte Donaudeltamuseums in Tulcea. Dann erfolgt die Einschiffung und ein Mittagessen auf dem Hausboot, unserem schwimmenden Hotel in den nächsten Tagen. Heute fahren wir noch nach Maliuc. Das Hausboot verfügt über eine Küche und einen Salon. Während der Tage im Delta haben wir Vollpension und genießen vor allem feine Fischgerichte mit Produkten aus dem Delta. Entspannt und nachhaltig startet unsere Anreise mit dem Nachtzug bis nach Bukarest. Dort checken wir in unser elegantes ****-Hotel ein und erkunden bei einer dreistündigen Rundfahrt die rumänische Hauptstadt (mit 2 Mio. EinwohnerInnen), die auch als Paris des Ostens bezeichnet wird.
Wir machen uns ein Bild von der vielfältigen Architektur dieser Stadt. Mittelalterliche Kirchen, breite Alleen und Palais nach französischem Vorbild, Häuser im Bauhaus-Stil und natürlich spielt auch der Sozialismus eine große Rolle: das „Haus des Volkes“, der Wahnsinnsbau Ceauşescus, ist das zweitgrößte zusammenhängende Verwaltungsgebäude der Welt. Danach geht es ins sogenannte „Lipscani“ Viertel, wo wir nach einem gemeinsamen Spaziergang Zeit zur freien Verfügung haben. Das Abendessen nehmen wir im Restaurant Vatra in der Nähe unseres Hotels ein. |
AutorInnenDiverse ReiseleiterInnen oder auch ReiseteilnehmerInnen schildern ihre Eindrücke und Erlebnisse. Archiv
May 2022
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