Der Hausberg von Teheran, der 3964 m hohe Touchal hüllt sich leider in dichte Wolken und hier am Fuße des Berges regnet es. Die Seilbahnfahrt auf 3750 m fällt daher ins Wasser und wir besichtigen statt dessen den Shah-Palast in Niavaran und haben dann noch Zeit für einen Bummel durch den quirligen Basar am Tajrish-Platz und einige auch für den Besuch einer belebten Moschee, die auch als Treffpunkt und zum sozialen Kontakt und Austausch dient (bisher waren wir ja hauptsächlich in den berühmten Moscheen, die eher Museen waren). Einige von unserer Gruppe fahren auch selbständig mit der U-Bahn noch einmal ins Zentrum um ein Museum zu besuchen.
Am Nachmittag steht dann ein letzter Höhepunkt unserer Reise am Programm. Wir besuchen die internationale Modedesignerin Naghmeh Kiumarsi (www.naghmehkiumarsi.org) in ihrem Showroom. Ihre Entwürfe zeigen, dass es sehr wohl auch möglich ist, die Vorgaben der Kleiderordnung für Frauen im Iran modisch und modern zu interpretieren. In lockerer Atmosphäre kann das Kopftuch fallen gelassen werden und wir kaufen einige schöne Designerstücke für uns bzw. unsere Lieben zu Hause ein. Als wir aus dem Haus gehen, haben sich die Wolken verzogen und wir sehen noch den schneebedeckten Touchal – beim nächsten Besuch in Teheran schaffen wir ihn hoffentlich – oder vielleicht kommt ja jemand zum Skifahren.
Die Fahrt durch die abendliche Rush-Hour ist wieder ein Erlebnis der Sonderklasse und nach einer kurzen Pause im Hotel genießen wir noch unser Abschiedsessen im Ferdowsi-Hotel und verabschieden dann unseren Guide Ehsan, der uns in Teheran mit seinem großen Wissen und seiner freundlichen und herzlichen Art sehr gut begleitet hat. Bis Mitternacht können wir uns jetzt noch ausrasten bzw. die Koffer packen, bevor uns unser Fahrer Mohsen zum Flughafen bringt, wo um 3:50 h unser Austrian Airlines Flieger Richtung Wien abheben wird.
Eine wunderschöne und abwechslungsreiche Reise mit lauter netten Menschen geht damit zu Ende. Doch bereits im März darf ich für eine weitere Weltanschauen-Reise wiederkommen (es gibt noch freie Plätze, alle Details auf www.weltanschauen.at) und vielleicht haben auch einige andere in unserer Gruppe beschlossen, diesem Land mit seiner reichen Kultur und seinen so gastfreundlichen und herzlichen Menschen noch einmal einen Besuch abzustatten. Selten habe ich mich in einem Land so willkommen gefühlt und vermutlich die meisten von uns fahren mit einem ganz anderem eigenen Bild von diesem Land und seinen Menschen nach Hause als jenem, das wir in Europa (von den USA gar nicht zu reden) von ihm vermittelt bekommen.
von Christoph Mülleder