Reisebericht - Südfrankreich - 20. bis 29. Juli 2018
Auf den Spuren von Maria Magdalena durch die Provence
Wieder unterwegs
Wie weit kommst du, wenn du in Wien in den Zug steigst und 20 Stunden lang damit fährst? In meinem Fall bis nach Nizza. Eine Woche bin ich nun mit 24 anderen Frauen auf den Spuren von Maria Magdalena in Südfrankreich unterwegs. Unsere erste Station ist das Benediktinerkloster von St. Baume, wo wir uns für vier Nächte einquartiert haben. In einer Höhle in diesem 17 km langen Bergmassiv verbrachte Maria Magdalena der Legende nach betend und fastend die letzten 30 Jahre ihres Lebens.
Der gestrige 22. Juli ist der Festtag von Maria Magdalena und wurde besonders gefeiert: eine Reliquie der Heiligen wurde in einer Prozession auf den Berg zur Höhlenkapelle hinaufgetragen, dort feierten wir Messe mit dem Bischof von Fribourg. Es war schön, danach noch als Gruppe in der Höhle zu singen, die Besonderheit dieses Ortes wirken zu lassen und die versteckten Winkel zu erkunden.
Wunderschön war nach einem anstrengendem Anstieg auch der Ausblick vom Gipfel des Berges. Und überall finden wir Bilder und Skulpturen von Maria Magdalena.
Der gestrige 22. Juli ist der Festtag von Maria Magdalena und wurde besonders gefeiert: eine Reliquie der Heiligen wurde in einer Prozession auf den Berg zur Höhlenkapelle hinaufgetragen, dort feierten wir Messe mit dem Bischof von Fribourg. Es war schön, danach noch als Gruppe in der Höhle zu singen, die Besonderheit dieses Ortes wirken zu lassen und die versteckten Winkel zu erkunden.
Wunderschön war nach einem anstrengendem Anstieg auch der Ausblick vom Gipfel des Berges. Und überall finden wir Bilder und Skulpturen von Maria Magdalena.
Warum Provence?
‚Was hat Maria Magdalena eigentlich mit der Provence zu tun?‘ werden sich manche fragen. Laut der Legenda Aurea, einer Sammlung von Heiligenlegenden aus dem 13. Jhdt, wurde Maria Magdalena mit ihren Geschwistern Martha und Lazarus (da wurde offensichtlich aus zwei namensgleichen Frauen eine gemacht) und mit Maximin, einem Freund, nach dem Tod Jesu auf einem ruderlosen Boot auf das Mittelmeer hinaus geschickt. Gott behütete sie und ließ sie in Marseille stranden. Dort predigte Maria Magdalena und versuchte, Menschen von Jesus zu überzeugen. Später zog sie sich in die Höhle von St. Baume zurück, wo sie 30 Jahre als Einsiedlerin lebte. Vor ihrem Tod wünschte sie sich, Maximin wiederzusehen. Dieser Wunsch wurde ihr erfüllt: Engel trugen sie in den kleinen Ort, wo Maximin als Bischof tätig war, sie empfing noch die Kommunion, starb am Ostermorgen in Maximins Armen und wurde auch da begraben.
Soweit die Legende.
Den Ort St. Maximin und die Basilika besuchten wir heute. Weil gestern ihr Festtag war, wurde der Schädel von Maria Magdalena auch heute noch in der romanischen Kirche ausgestellt – laut Untersuchungen tatsächlich der Kopf einer ca. 60-jährigen Frau aus dem östlichen Mittelmeerraum.
Viele Bilder der Maria Magdalena aus der Bibel, aus der Legende, aber auch aus dem Volksglauben konnten wir entdecken.
Nach einer kurzen Feier in der Kirche erzählte uns ein Priester noch von dem erblühenden katholischen Leben in dieser Gegend. Jede Pfarre hat mindestens einen Priester, diese sind auch nur mit priesterlichen Aufgaben beschäftigt: Messe feiern, Beichte hören, Sakramente spenden, und viele Segnungen, denn möglichst alles wird gesegnet.
Sehr traditionell ist Kirche hier. Es gibt nur männliche Ministranten und natürlich auch keine Pastoralassistentinnen.
Am Nachmittag besuchten wir noch die Klosterruine von Thoronet und das typisch provenzalische Dorf Cotignac mit einer beeindruckenden Felswand aus Tuffstein und Stalaktiten in ausgewaschen Höhlen.
‚Was hat Maria Magdalena eigentlich mit der Provence zu tun?‘ werden sich manche fragen. Laut der Legenda Aurea, einer Sammlung von Heiligenlegenden aus dem 13. Jhdt, wurde Maria Magdalena mit ihren Geschwistern Martha und Lazarus (da wurde offensichtlich aus zwei namensgleichen Frauen eine gemacht) und mit Maximin, einem Freund, nach dem Tod Jesu auf einem ruderlosen Boot auf das Mittelmeer hinaus geschickt. Gott behütete sie und ließ sie in Marseille stranden. Dort predigte Maria Magdalena und versuchte, Menschen von Jesus zu überzeugen. Später zog sie sich in die Höhle von St. Baume zurück, wo sie 30 Jahre als Einsiedlerin lebte. Vor ihrem Tod wünschte sie sich, Maximin wiederzusehen. Dieser Wunsch wurde ihr erfüllt: Engel trugen sie in den kleinen Ort, wo Maximin als Bischof tätig war, sie empfing noch die Kommunion, starb am Ostermorgen in Maximins Armen und wurde auch da begraben.
Soweit die Legende.
Den Ort St. Maximin und die Basilika besuchten wir heute. Weil gestern ihr Festtag war, wurde der Schädel von Maria Magdalena auch heute noch in der romanischen Kirche ausgestellt – laut Untersuchungen tatsächlich der Kopf einer ca. 60-jährigen Frau aus dem östlichen Mittelmeerraum.
Viele Bilder der Maria Magdalena aus der Bibel, aus der Legende, aber auch aus dem Volksglauben konnten wir entdecken.
Nach einer kurzen Feier in der Kirche erzählte uns ein Priester noch von dem erblühenden katholischen Leben in dieser Gegend. Jede Pfarre hat mindestens einen Priester, diese sind auch nur mit priesterlichen Aufgaben beschäftigt: Messe feiern, Beichte hören, Sakramente spenden, und viele Segnungen, denn möglichst alles wird gesegnet.
Sehr traditionell ist Kirche hier. Es gibt nur männliche Ministranten und natürlich auch keine Pastoralassistentinnen.
Am Nachmittag besuchten wir noch die Klosterruine von Thoronet und das typisch provenzalische Dorf Cotignac mit einer beeindruckenden Felswand aus Tuffstein und Stalaktiten in ausgewaschen Höhlen.
Provence und Meer
Vormittags besuchten wir das Städtchen Aubagne. Die Steirerin Carina führte uns durch die Gassen, zeigte uns den Hauptplatz, die Kirche und das Hauptquartier der Fremdenlegion und erzählte ein wenig über die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Bedingungen in der Provence.
Aubagne ist berühmt für seine Keramiken, ganz besonders für die ‚Santons‘, kleine Figuren aus dem Alltagsleben, die zur Weihnachtskrippe gestellt werden. Nachdem der Glaube aus dem öffentlichen Leben verbannt wurde, ist das eine wichtige Möglichkeit für die Menschen, ihrer Religiosität in den eigenen vier Wänden einen Platz zu geben.
Auf dem Wochenmarkt kauften manche diese Figuren und wir alle für das spätere Picknick ein. Weiter ging es nach La Ciotat, von wo uns ein Boot auf die Ile Vert, die grüne Insel, brachte. Vom Picknick im Pinienwald und vom Baden im Meer gibts leider keine Fotos, da das Handy im Bus geblieben war.
Nach dem Abendessen, das wir wie immer im Freien bekamen, setzte sich unsere Gruppe noch zusammen, um Bilder von Maria Magdalena aus 900 Jahren Kunstgeschichte zu betrachten – Bilder, die sie als Jüngerin und unter dem Kreuz, als Auferstehungszeugin, als Predigerin, aber auch als Sünderin und Büßerin darstellen. Bilder, die die Vorstellung über diese wichtige Frau unseres Glaubens geprägt haben.
Vormittags besuchten wir das Städtchen Aubagne. Die Steirerin Carina führte uns durch die Gassen, zeigte uns den Hauptplatz, die Kirche und das Hauptquartier der Fremdenlegion und erzählte ein wenig über die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Bedingungen in der Provence.
Aubagne ist berühmt für seine Keramiken, ganz besonders für die ‚Santons‘, kleine Figuren aus dem Alltagsleben, die zur Weihnachtskrippe gestellt werden. Nachdem der Glaube aus dem öffentlichen Leben verbannt wurde, ist das eine wichtige Möglichkeit für die Menschen, ihrer Religiosität in den eigenen vier Wänden einen Platz zu geben.
Auf dem Wochenmarkt kauften manche diese Figuren und wir alle für das spätere Picknick ein. Weiter ging es nach La Ciotat, von wo uns ein Boot auf die Ile Vert, die grüne Insel, brachte. Vom Picknick im Pinienwald und vom Baden im Meer gibts leider keine Fotos, da das Handy im Bus geblieben war.
Nach dem Abendessen, das wir wie immer im Freien bekamen, setzte sich unsere Gruppe noch zusammen, um Bilder von Maria Magdalena aus 900 Jahren Kunstgeschichte zu betrachten – Bilder, die sie als Jüngerin und unter dem Kreuz, als Auferstehungszeugin, als Predigerin, aber auch als Sünderin und Büßerin darstellen. Bilder, die die Vorstellung über diese wichtige Frau unseres Glaubens geprägt haben.
Marseille
Die älteste, aber auch ärmste Stadt Frankreichs war 2013 Kulturhauptstadt und verstand es, diese Chance für die Stadtentwicklung zu nutzen. Zaha Hadid baute hier ein 147 m hohes Haus für eine Reederei, 8 Museen entstanden direkt am Meer, eines davon wurde sogar in das Wasser gebaut.
Gemeinsam besichtigten wir die Basilika Notre Dame de la Grace, auch ‚La bonne mère‘ genannt, die auf einem 154 m hohen Kalkstein gebaut das Wahrzeichen der Stadt ist. Den alten Hafen überquerten wir mit einem Solarboot und hörten über das Panierviertel, aus dem 1943 von den Deutschen 27.000 Menschen umgesiedelt bzw. in Gefangenenlager gebracht wurden. Hier wurde von verschiedenen Architekten ein vollkommen neues, offenes Stadtkonzept entwickelt, wo alle Wohnungen Blick aufs Meer haben. Die Wohnungen sind inzwischen hochpreisig und sehr begehrt.
In der Mittagspause warf ich auch einen Blick in die riesige Kathedrale, die im neobyzantinischen Stil errichtet ist.
Am Nachmittag stand ein Besuch beim Verein ‚Ancrage‘ auf dem Programm. Fünf Angestellte versuchen, sich mit Ausbildungsprogrammen, Geschichtsdokumentation, Kulturvermittlung und Stadtspaziergängen für ein friedliches Miteinander der verschiedenen Kulturen einzusetzen.
Marseille hat 860.000 Einwohner, der Großraum der Stadt 1,6 Millionen. Im Moment sind 10 % davon Immigranten. Aber Marseille war immer schon die erste Station von Menschen aus den franz. Kolonien, die oft auch als Arbeitskräfte geholt wurden, sodass 90 % der Menschen die hier wohnen Vorfahren haben, die aus anderen Ländern stammen.
Die ersten Probleme gab es schon im 19. Jhdt mit der Integration der Italiener. 1881 wurde sogar zur ‚Jagd auf Italiener‘ aufgerufen, der etliche Menschen zum Opfer fielen. Trotz allem ist für die Steirerin Carina, die hier wohnt, Marseille ein sicheres Pflaster: auch wenn wir immer wieder Militär mit Maschinengewehren sahen, gab es hier noch keinen Terroranschlag. Das führt man auch darauf zurück, dass im Quartier Nord, in dem viele muslimische Immigranten wohnen, der Cannabishandel floriert und auch vom Staat geduldet wird. Die Drogenchefs würden darauf schauen, dass ihre Händler nicht in die Fänge salafistischer Gruppen und so auf terroristische Gedanken kämen.
Die älteste, aber auch ärmste Stadt Frankreichs war 2013 Kulturhauptstadt und verstand es, diese Chance für die Stadtentwicklung zu nutzen. Zaha Hadid baute hier ein 147 m hohes Haus für eine Reederei, 8 Museen entstanden direkt am Meer, eines davon wurde sogar in das Wasser gebaut.
Gemeinsam besichtigten wir die Basilika Notre Dame de la Grace, auch ‚La bonne mère‘ genannt, die auf einem 154 m hohen Kalkstein gebaut das Wahrzeichen der Stadt ist. Den alten Hafen überquerten wir mit einem Solarboot und hörten über das Panierviertel, aus dem 1943 von den Deutschen 27.000 Menschen umgesiedelt bzw. in Gefangenenlager gebracht wurden. Hier wurde von verschiedenen Architekten ein vollkommen neues, offenes Stadtkonzept entwickelt, wo alle Wohnungen Blick aufs Meer haben. Die Wohnungen sind inzwischen hochpreisig und sehr begehrt.
In der Mittagspause warf ich auch einen Blick in die riesige Kathedrale, die im neobyzantinischen Stil errichtet ist.
Am Nachmittag stand ein Besuch beim Verein ‚Ancrage‘ auf dem Programm. Fünf Angestellte versuchen, sich mit Ausbildungsprogrammen, Geschichtsdokumentation, Kulturvermittlung und Stadtspaziergängen für ein friedliches Miteinander der verschiedenen Kulturen einzusetzen.
Marseille hat 860.000 Einwohner, der Großraum der Stadt 1,6 Millionen. Im Moment sind 10 % davon Immigranten. Aber Marseille war immer schon die erste Station von Menschen aus den franz. Kolonien, die oft auch als Arbeitskräfte geholt wurden, sodass 90 % der Menschen die hier wohnen Vorfahren haben, die aus anderen Ländern stammen.
Die ersten Probleme gab es schon im 19. Jhdt mit der Integration der Italiener. 1881 wurde sogar zur ‚Jagd auf Italiener‘ aufgerufen, der etliche Menschen zum Opfer fielen. Trotz allem ist für die Steirerin Carina, die hier wohnt, Marseille ein sicheres Pflaster: auch wenn wir immer wieder Militär mit Maschinengewehren sahen, gab es hier noch keinen Terroranschlag. Das führt man auch darauf zurück, dass im Quartier Nord, in dem viele muslimische Immigranten wohnen, der Cannabishandel floriert und auch vom Staat geduldet wird. Die Drogenchefs würden darauf schauen, dass ihre Händler nicht in die Fänge salafistischer Gruppen und so auf terroristische Gedanken kämen.
Arles
In dieser Kleinstadt an der Rhone verbrachten wir den heutigen Tag. Schon im 6. Jhdt wurde das Gebiet besiedelt, die Griechen waren hier, dann die Römer, auch Caesar liebte diese Stadt. Davon zeugen das römische Theater, der Obelisk, das Amphitheater und die doppelstöckigen Fundamente, auf denen der Hauptplatz noch immer ruht. Besonders schön ist der Kreuzgang von St. Trophime, der dem ersten Bischof von Arles gewidmet ist.
Infolge einer Panne strandete Vincent van Gogh 1888 in Arles und blieb 14 Monate hier. Aus dieser Zeit sind 300 Bilder und 220 Briefe erhalten, die seine Werke interpretieren. Wo der Künstler in der Stadt gemalt hat, zeigen Tafeln das jeweilige Bild.
Besonders berühmt ist auch das Fotofestival von Arles. In vielen verschiedenen Ausstellungsräumen zeigen Fotokünstler ihre Werke. Eine der Ausstellungen, die ich besuchte, portraitierte Menschen, die sich als wieder gekommener Jesus fühlen und tatsächlich zahlreiche Anhänger um sich sammeln. Die Inszenierungen sind oft ähnlich und an unsere Jesusbilder angelehnt. Diese Gemeinschaften leben in Sibirien, Japan, Südkorea, England, Südafrika und auf den Philippinen.
Die Krönung des Tages war dann noch ein hausgemachtes provenzialisches Eis mit Lavendel, Veilchen und Rose.
In dieser Kleinstadt an der Rhone verbrachten wir den heutigen Tag. Schon im 6. Jhdt wurde das Gebiet besiedelt, die Griechen waren hier, dann die Römer, auch Caesar liebte diese Stadt. Davon zeugen das römische Theater, der Obelisk, das Amphitheater und die doppelstöckigen Fundamente, auf denen der Hauptplatz noch immer ruht. Besonders schön ist der Kreuzgang von St. Trophime, der dem ersten Bischof von Arles gewidmet ist.
Infolge einer Panne strandete Vincent van Gogh 1888 in Arles und blieb 14 Monate hier. Aus dieser Zeit sind 300 Bilder und 220 Briefe erhalten, die seine Werke interpretieren. Wo der Künstler in der Stadt gemalt hat, zeigen Tafeln das jeweilige Bild.
Besonders berühmt ist auch das Fotofestival von Arles. In vielen verschiedenen Ausstellungsräumen zeigen Fotokünstler ihre Werke. Eine der Ausstellungen, die ich besuchte, portraitierte Menschen, die sich als wieder gekommener Jesus fühlen und tatsächlich zahlreiche Anhänger um sich sammeln. Die Inszenierungen sind oft ähnlich und an unsere Jesusbilder angelehnt. Diese Gemeinschaften leben in Sibirien, Japan, Südkorea, England, Südafrika und auf den Philippinen.
Die Krönung des Tages war dann noch ein hausgemachtes provenzialisches Eis mit Lavendel, Veilchen und Rose.
Saintes-Maries-de-la-Mer
Der Legende nach war hier der Hafen, in dem das Schiff der Maria Magdalena ankam. Mitgereist sollen auch die beiden anderen Frauen sein, die Maria Magdalena am Ostermorgen zum Grab begleitet haben: Maria Salome und Maria Jakobea. Diese sind angeblich hier gestorben. 1400 Jahre später wurden ihre Körper gesucht und auch gefunden, incl. einer dritten Person, die als schwarze Sara verehrt wird – Ägypterin, Dienerin, .. darüber gibts unterschiedliche Meinungen. Jedenfalls sind diese drei Frauen der Mittelpunkt der großen Zigeunerwallfahrt, die jeweils Ende Mai hier stattfindet und zu der 10 – 15.000 Menschen kommen. Der Reliquienschrein der beiden Marias, der über dem Hochaltar hängt, bzw. die Statue der Hl. Sarah werden zum Meer getragen und untergetaucht.
Wir besuchten die Basilika und stiegen auch auf das Dach, wo wir einen herrlichen Rundblick auf die Stadt hatten.
Am Vormittag hatten wir schon im Vogelpark und bei einer Schifffahrt am Rhône-Delta die Landschaft und die Besonderheiten der Camargue kennengelernt: die Reisfelder, die ein Drittel des französischen Bedarfs decken, die wunderschönen Flamingos, die sich im Delta aufhalten, die Camargue-Stiere, die für Stierspiele gezüchtet werden, und die weißen Pferde der Camargue, die an das heiße Klima und die magere Vegetation angepasst sind.
Der Legende nach war hier der Hafen, in dem das Schiff der Maria Magdalena ankam. Mitgereist sollen auch die beiden anderen Frauen sein, die Maria Magdalena am Ostermorgen zum Grab begleitet haben: Maria Salome und Maria Jakobea. Diese sind angeblich hier gestorben. 1400 Jahre später wurden ihre Körper gesucht und auch gefunden, incl. einer dritten Person, die als schwarze Sara verehrt wird – Ägypterin, Dienerin, .. darüber gibts unterschiedliche Meinungen. Jedenfalls sind diese drei Frauen der Mittelpunkt der großen Zigeunerwallfahrt, die jeweils Ende Mai hier stattfindet und zu der 10 – 15.000 Menschen kommen. Der Reliquienschrein der beiden Marias, der über dem Hochaltar hängt, bzw. die Statue der Hl. Sarah werden zum Meer getragen und untergetaucht.
Wir besuchten die Basilika und stiegen auch auf das Dach, wo wir einen herrlichen Rundblick auf die Stadt hatten.
Am Vormittag hatten wir schon im Vogelpark und bei einer Schifffahrt am Rhône-Delta die Landschaft und die Besonderheiten der Camargue kennengelernt: die Reisfelder, die ein Drittel des französischen Bedarfs decken, die wunderschönen Flamingos, die sich im Delta aufhalten, die Camargue-Stiere, die für Stierspiele gezüchtet werden, und die weißen Pferde der Camargue, die an das heiße Klima und die magere Vegetation angepasst sind.
Nizza
Schon vor 400.000 Jahren war dieses Gebiet am Mittelmeer besiedelt. Die Griechen waren hier und die Römer, später gehörte die Stadt zu Italien, zu Österreich und schließlich zu Frankreich. Nizza war eine arme Stadt - die BewohnerInnen waren Fischer und Bauern - bis es als Urlaubsort beliebt und berühmt wurde. Zwischen 1890 und 1910 stieg die Zahl der Menschen, die hier den Winter verbrachten, von 20.000 auf 150.000! Vor allem Engländer waren das und so beschreibt Alexandre Dumas Nizza als ‚englische Stadt, in der man nur ab und zu einen Einheimischen antrifft.‘ Von dieser Vergangenheit zeugen auch Namen, wie das Hotel ‚Westminster‘ und die ‚Promenade des Anglais‘ (Promenade der Engländer). Diese Prachtstraße direkt am Meer wurde 1822 errichtet und erlangte 2016 traurige Berühmtheit, als ein Lastwagenfahrer 1,6 km lang hier fuhr und dabei 86 Menschen tötete und über 200 verletzte.
Wir machten eine Tour von der neuen Stadt mit den weißen Fassaden in die alte Stadt, wo die Häuserfronten meist rot oder orange sind. 200 enge Gassen gibt es dort. Die Kirchen sind im norditalienischen Barockstil gebaut, die größte davon ist der Dom aus 1630.
Über den alten Hafen bestiegen wir den Schlosshügel, wo für die englischen Touristen ein riesiger Wasserfall gebaut worden war.
Ein Höhepunkt des Tages war das Schwimmen in den tollen Wellen des Mittelmeeres, ein weiterer das Abendessen auf der Dachterrasse des Hotels.
Schon vor 400.000 Jahren war dieses Gebiet am Mittelmeer besiedelt. Die Griechen waren hier und die Römer, später gehörte die Stadt zu Italien, zu Österreich und schließlich zu Frankreich. Nizza war eine arme Stadt - die BewohnerInnen waren Fischer und Bauern - bis es als Urlaubsort beliebt und berühmt wurde. Zwischen 1890 und 1910 stieg die Zahl der Menschen, die hier den Winter verbrachten, von 20.000 auf 150.000! Vor allem Engländer waren das und so beschreibt Alexandre Dumas Nizza als ‚englische Stadt, in der man nur ab und zu einen Einheimischen antrifft.‘ Von dieser Vergangenheit zeugen auch Namen, wie das Hotel ‚Westminster‘ und die ‚Promenade des Anglais‘ (Promenade der Engländer). Diese Prachtstraße direkt am Meer wurde 1822 errichtet und erlangte 2016 traurige Berühmtheit, als ein Lastwagenfahrer 1,6 km lang hier fuhr und dabei 86 Menschen tötete und über 200 verletzte.
Wir machten eine Tour von der neuen Stadt mit den weißen Fassaden in die alte Stadt, wo die Häuserfronten meist rot oder orange sind. 200 enge Gassen gibt es dort. Die Kirchen sind im norditalienischen Barockstil gebaut, die größte davon ist der Dom aus 1630.
Über den alten Hafen bestiegen wir den Schlosshügel, wo für die englischen Touristen ein riesiger Wasserfall gebaut worden war.
Ein Höhepunkt des Tages war das Schwimmen in den tollen Wellen des Mittelmeeres, ein weiterer das Abendessen auf der Dachterrasse des Hotels.
Wieder daheim
Im Gegensatz zu den 20 bei der Hinreise schafften wir die Strecke Nizza-Wien zurück in 15 Stunden – in vier verschiedenen Zügen und mit äußerst spannenden Umstiegsszenen.
Ich komme mit vielen Eindrücken zurück: von der wunderschönen provenzialischen Landschaft mit ihren Dörfern und kleinen Städten, von einem warmen Meer, das türkis schimmert und dessen Wellen mich schaukelnd tragen,…
Faszinierend war es, in der Landschaft zu sein und zu wandern, die sich so sehr auf Maria Magdalena bezieht. Und verstörend, dass das Bild dieser Frau sich hier nicht aus den Evangelien ableitet, wo sie namentlich als treue Weggefährtin Jesu genannt wird, die ihn unterstützt und bis zum Tod am Kreuz begleitet hat und drei Tage später erste Zeugin und Verkünderin der Auferstehung war. Vielmehr wird Maria Magdalena hier gefeiert als die große Sünderin, die sich zu Jesus bekehrt hat. Dieses Bild geht auf Papst Gregor den Großen zurück, der im 6. Jhdt. Kraft seines Amtes die Sünderin, die Jesus die Füße salbte, von der aber kein Name bekannt ist, als Ma. Magdalena bezeichnete und so zur Prostituierten machte. Dazu gemischt wurde dann auch noch die Figur der Maria, Schwester von Martha und Lazarus, und der Maria aus Ägypten, die im 5. Jhdt. als Einsiedlerin und Büßerin in der Wüste gelebt hat.
Und dieses entstandene Bild war ein wirkmächtiges: wir alle kennen laszive Darstellungen der rot- und langhaarigen Maria Magdalena in der Kunst, wir alle kennen die Figur und das Lied der Mary aus Jesus Christ Superstar.
Leider ist dabei die Bedeutung dieser Frau, die vielleicht aus Migdal am See Genezareth stammte, deren Beiname aber auch von der Übersetzung Turm (der sie für Jesus und seine Bewegung war) kommen kann, herabgewürdigt und so auch verschwiegen worden.
Die, die mich kennen, wissen, dass ich es als eine meiner Aufgaben sehe, dieses Bild ins richtige Licht zu rücken.
Hermi Scharinger
Im Gegensatz zu den 20 bei der Hinreise schafften wir die Strecke Nizza-Wien zurück in 15 Stunden – in vier verschiedenen Zügen und mit äußerst spannenden Umstiegsszenen.
Ich komme mit vielen Eindrücken zurück: von der wunderschönen provenzialischen Landschaft mit ihren Dörfern und kleinen Städten, von einem warmen Meer, das türkis schimmert und dessen Wellen mich schaukelnd tragen,…
Faszinierend war es, in der Landschaft zu sein und zu wandern, die sich so sehr auf Maria Magdalena bezieht. Und verstörend, dass das Bild dieser Frau sich hier nicht aus den Evangelien ableitet, wo sie namentlich als treue Weggefährtin Jesu genannt wird, die ihn unterstützt und bis zum Tod am Kreuz begleitet hat und drei Tage später erste Zeugin und Verkünderin der Auferstehung war. Vielmehr wird Maria Magdalena hier gefeiert als die große Sünderin, die sich zu Jesus bekehrt hat. Dieses Bild geht auf Papst Gregor den Großen zurück, der im 6. Jhdt. Kraft seines Amtes die Sünderin, die Jesus die Füße salbte, von der aber kein Name bekannt ist, als Ma. Magdalena bezeichnete und so zur Prostituierten machte. Dazu gemischt wurde dann auch noch die Figur der Maria, Schwester von Martha und Lazarus, und der Maria aus Ägypten, die im 5. Jhdt. als Einsiedlerin und Büßerin in der Wüste gelebt hat.
Und dieses entstandene Bild war ein wirkmächtiges: wir alle kennen laszive Darstellungen der rot- und langhaarigen Maria Magdalena in der Kunst, wir alle kennen die Figur und das Lied der Mary aus Jesus Christ Superstar.
Leider ist dabei die Bedeutung dieser Frau, die vielleicht aus Migdal am See Genezareth stammte, deren Beiname aber auch von der Übersetzung Turm (der sie für Jesus und seine Bewegung war) kommen kann, herabgewürdigt und so auch verschwiegen worden.
Die, die mich kennen, wissen, dass ich es als eine meiner Aufgaben sehe, dieses Bild ins richtige Licht zu rücken.
Hermi Scharinger