WELTANSCHAUEN - einfach reisen zu Land und Leuten
Mit Weltanschauen und dem katholischen Bildungswerk OÖ besuchen wir die europäische Kulturhauptstadt Timisoara 2023. Nach der angenehmen Anreise mit dem rumänischen Nachtzug, der jeden Tag Wien mit der rumänischen Hauptstadt verbindet, haben wir hier spannende Gespräche.
Am Montag gab es eine Begegnung mit dem Bürgermeister von Timisoara. Dominik Fritz ist Deutscher, war Büroleiter des deutschen Präsidenten Horst Köhler, wurde 2020 auf Anhieb zum Bürgermeister gewählt und hat schon viel verändert. Sein erster Kontakt mit Rumänien war ein freiwilliges soziales Jahr, das er in einem Kinderheim der Caritas Temeswar als 19 jähriger machte. Nicht verkneifen konnte er sich die Frage, ob wir im Nachtzug an der ungarisch rumänischen Grenze auch in den Genuss der Grenzkontrollen mitten in der Nacht gekommen sind, die unser ÖVP Innenminister durch sein Schengen Veto zu verantworten hat. Denn die europäische Grenze verläuft nicht zwischen Ungarn und Rumänien.
Im Banat und in Temeswar haben jahrhundertelang viele Volksgruppen friedlich miteinander (nicht nebeneinander) gelebt. Deutsche (die Banater Schwaben, die hier nach der osmanischen Herrschaft von Österreich angesiedelt wurden), Ungarn, Serben, Rumänen und noch ca. 25 andere. Das Projekt Kulturhauptstadt ist für ihn auch ein Symbol und eine Botschaft für ein Miteinander in Europa und für den Abbau der Grenzen in den Köpfen.
Mit Caritasdirektor Herbert Grün besuchten wir den Bauernhof der Caritas Temeswar, der gleichzeitig ein Sozialprojekt für Obdachlose ist und kamen ins Gespräch über die sozialen Themen im Land.
Im Dezember 1989 ging von dieser Stadt die rumänische Revolution aus. Die einzige in Osteuropa, die leider blutig verlaufen ist. Darüber informieren wir uns im Museum der Revolution. Begleitet werden wir von Dan Codre. Er hat Geschichte studiert, war TV Reporter und zeigt jetzt interessierten Menschen seine wunderschöne und zur Kulturhauptstadt wirklich herausgeputzte Stadt. Aber mit seinem Hintergrund erfährt man natürlich noch viel mehr als das Touristische.
Und dann ging es noch in die Vinothek Vinto zur Verkostung der Weine des Banats. Wir durften 4 Weine probieren, die uns alle wirklich gefielen und überzeugten. Die eine oder andere Flasche wurde auch als Mitbringsel für zu Hause eingekauft.