WELTANSCHAUEN - einfach reisen zu Land und Leuten
Den heutigen Tag beginnt unsere Gruppe zu unterschiedlichen Zeiten. Ein Teil steht früh auf und macht sich mit Ismail auf zu einem Gamedrive. Nicht unweit von unserer Lodge wird ein Leopard gesichtet, auch Löwen sind wieder dabei. Der zweite Teil der Gruppe geht den Vormittag etwas gemütlicher an und genießt die Lodge mit Ausblick über den Nil. Beim Frühstück lassen sich aber auch hier Tiere blicken: Affen, Vögel und Warzenschweine tummeln sich um den Tümpel unter der Terrasse. Am Nachmittag fahren wir dann alle gemeinsam über die große asphaltierte Straße (die beste Straße unserer ganzen Reise führt hier mitten durch den Nationalpark und ist mit Verkehrstafeln und Geschwindigkeitsanzeigen ausgestattet) zum Nil. Heute steht eine Bootsfahrt am Viktorianil am Programm.
Der Nil entspringt im Viktoriasee, ist aber hier schon enorm breit. Gleich nach dem Ablegen begegnen uns die ersten Nilpferde, die gemütlich im Wasser rasten und um einiges harmloser aussehen als sie sind. Auch Krokodile lassen sich in der Entfernung blicken, große Elefantenherden genießen das Wasser, auch Elefantenbabys machen sich mit ihren kleinen Rüsseln nass.
Das Ziel unserer Bootsfahrt sind die für den Nationalpark namensgebenden Murchison Falls. Wegen der starken Strömung unterhalb der Fälle können wir sie am Boot aber nur aus der Entfernung betrachten. Der Nil zwängt sich hier durch eine sieben Meter breite Lücke und stürzt 43 Meter weit in die Tiefe. Pro Sekunde fallen 300 Kubikmeter Wasser in die Schlucht. Diese Wucht sehen wir dann erst so richtig von der Aussichtsplattform aus, zu der wir nach der Bootsfahrt mit dem Auto fahren (und dann kurz gehen). Die tosenden Wassermassen, die in die Tiefe stürzen, sind ein unglaubliches Naturschauspiel, schnell sind wir alle ganz nass von dem spritzenden Wasser. Um die Stimmung perfekt zu machen, beginnt über dem Nil auch der Sonnenuntergang. In der Abenddämmerung fahren wir dann zurück zur Lodge.
Kurz bevor wir da sind, überquert ein Leopard die Straße, dann gleich noch einer. Schnell öffnen wir das Autodach und beobachten im Dunkeln mit Taschenlampen, wie das wunderschöne Tier neben der Straße spaziert. Zurück in der Lodge essen wir dann noch unser Abendessen und genießen ein Nile-Bier. Tagsüber ist es immer extrem heiß, aber auch am Abend lässt die Hitze nicht so recht nach (vor allem nicht im Spesesaal). Nachts wird die Lodge von Rangern bewacht, einer erzählt uns, dass dann – wenn alles ruhig ist und alle schlafen - sogar Löwen und Leoparden durch den Garten streifen und untertags auch öfter einmal Elefanten die köstlichen Blätter und Äste der Bäume hier naschen. Aber grundsätzlich haben alle Tiere hier Angst vor dem Menschen und wir fühlen uns hier mitten in der Wildnis auch gut umsorgt und bewacht. Und noch etwas: die Leute hier und bisher überall sind unglaublich freundlich und hilfsbereit.