WELTANSCHAUEN - einfach reisen zu Land und Leuten
Am Mittwoch 19.2. machen wir uns nach dem Frühstück mit unserem Bus auf den Weg nach Gulu im Nordwesten des Landes und kommen am Nachmittag nach 350 km Fahrt dort an. Unterwegs beobachteten wir die Veränderung der Landschaft - vom saftigen Grün hin zu trockenem Gras, von Ziegelhäusern zu Rundhütten. Wir sahen das Leben und die Vielfalt neben und auf der Straße.
Gulu ist eine Provinzhauptstadt mit ca. 150.000 Einwohner:innen. Über Jahrzehnte waren die Menschen im Norden Ugandas auf der Flucht, zwanzig Jahre wütete hier ein Bürgerkrieg. Inzwischen ist Uganda selbst Aufnahmeland für Flüchtlinge und Vertriebene aus dem vom Bürgerkrieg geschüttelten Nachbarland Südsudan. Das stellt das Land vor riesige Herausforderungen. Ugandas Regierung stellt den Flüchtlingen ein Stück Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung, damit gilt Uganda als Musterbeispiel in der Flüchtlingshilfe.
Wir genießen unser heutiges Abendessen in Gulu mit lokaler, traditioneller „Folklore“ von einem dörflichen Verein, dann noch eine kulturelle Tanzperformance der Acholi (der lokale Stamm) und zum Schluss wurde gemeinsam zu congolesan rumba getanzt. Die nächsten beiden Nächte verbringen wir im African Roots Guesthouse in Gulu
Und das Geburtstagskind bekam eine Torte 😃
Am Donnerstag waren wir bei Caritas Gulu. Nach einer Einführung über die Vielzahl an verschiedenen Tätigkeiten der Caritas besichtigten wir 3 davon: ein Aufforstungsprojekt, das Pojekt Gren Energy and Nutrition - Biogasanlagen für Kleinbauern und ein Beschäftigungsprojekt am Markt. Bei letzterem geht es darum, jungen Personen Unterstützung anzubieten um ein kleines Unternehmen zu starten, von Handwerktraining über Buchhaltung bis hin zu Marketing, zb als SchneiderIn, MechanikerIn, FarmerIn. In unserem Fall besuchten wir Schneiderinnen auf dem lokalen markt in Gulu. Dabei war der Markt allein schon ein unglaubliches Ereignis.
Besonders interessant ist auch das Projekt „Green Energy and Nutrition“, eine Kooperation von Caritas Gulu, der österreichischen Caritas, der Universität Gulu und der BOKU Wien. Es handelt sich um ein zertifiziertes Projekt zur Kompensation von CO2-Emissionen, aber es ist gleichzeitig auch ein Sozial- und Gesundheitsprojekt. Die Kompensation unseres Fluges erfolgt über dieses Projekt:
Nach dem späten Mittagessen teilte sich die Gruppe. Ein Teil war interessiert im markt weiter zu shoppen, zb lokale Stoffe, der andere Teil spazierte vom Markt durch die Stadt zurück zum Guest House und konnte so viele Details entdecken & erfahren. Von der Motorradwerkstätte über den Wettsalon (ja, Spielsucht gibt es leider auch hier) bis hin zu der Herausforderung die Strasse zu überqueren (Achtung: Rechtsverkehr).