WELTANSCHAUEN - einfach reisen zu Land und Leuten
Gleich vorweg, es war eine rundum tolle und gelungene Reise, die auf allen Ebenen gepasst hat.
Unsere schneearmen Winter lassen die Sehnsucht nach Winterpracht und Tiefschnee, Flockentanz und das Knirschen von Schnee so richtig anwachsen. Und so war die Hoffnung groß, dies in den Karpaten erleben zu können.
So sollte es zwar nicht sein ...
Auch wenn wir keinen Schnee hatten, außer ein bisschen in den schattigen Waldstücken, konnten wir unvergessliche Wanderungen unternehmen. Ich war dann sogar froh, dass kein Schnee lag, denn die Wanderung nach Bran wäre mit Schneeschuhen noch ungleich anstrengender (Aufstieg) gewesen.
Wir konnten dennoch Spuren von Bären und Luchsen entdecken. Ich habe mir vorgestellt, dass uns die Tiere sehr wohl beobachten, sich aber denken: "von in Plastik verpackten Touristen lassen wir lieber die Finger".
Horst, unser rumänischer Reiseführer, ist ein unterhaltsamer und umsichtiger Führer.
Wir haben einen wunderbaren Einblick in die sehr wechselvolle Geschichte Rumäniens erhalten und ich konnte gleich ein paar Vorurteile abbauen. Natürlich erinnert die Architektur der Städte und Dörfer an Ostösterreich, Wolkendorf könnte im Burgenland liegen. Auch wusste ich bis dato nichts über die "Landler", und habe hier erfahren, dass mein Urgroßvater (ein Evangelischer) aus einer Gemeinde stammt, aus der sehr viele ausgewandert sind.
Bei Hermann und Katharina haben wir uns sehr wohl gefühlt. Der morgendliche Blick auf die verschneiten Berggipfel des Königsteins, der ein bisschen Heimatgefühl aufkommen ließ und an die Nordkette ober Innsbruck erinnerte, war einfach wunderschön. Kurze Zeit spät galoppiert ein Pferdegespann durch das Streudorf, man wandert an ursprünglichen Holzhäusern vorbei, mit einer Schafherde am Grundstück. Nachts hört man die Herdenschutzhunde ihrer Arbeit nachgehen.
Eine Erwähnung wert ist die rumänische Kulinarik, die wir jeden Tag kosten durften, allen voran die Krautrouladen – köstlich!
Wir waren eine nette Gruppe, in der das Miteinander gut gepasst hat.
Die Anreise mit dem Zug durchzuführen ist angenehm, man landet morgens – frei nach James Bond, gut geschüttelt und nicht gerührt, in Schäßburg. Mit dem gleichen Transportmittel ging es dann nach einer Woche von Kronstadt aus wieder nach Wien zurück.
Ich wäre gerne länger geblieben ...
Gabriele