WELTANSCHAUEN - einfach reisen zu Land und Leuten

Mit WELTANSCHAUEN

Nachhaltiges Reisen mit WELTANSCHAUEN: Was bedeutet das?

"Nachhaltig Reisen" ist ein Begriff. Doch was bedeutet er genau? Wie definieren wir ihn? Welchen Unterschied machen wir am Ende? In diesem Prozess ist es für uns wichtig, grundlegende Fragen wie die folgenden zu beantworten. 

Was bedeutet "nachhaltiges Reisen"?

Klar ist, dass es eine 100% faire und nachhaltige Reise nicht geben kann. Denn sobald wir reisen, verschmutzen wir zwangsläufig die Umwelt mehr als wenn wir zu Hause blieben. Und wir bringen unsere Lebensrealität und unsere Kultur ins bereiste Land mit und verändern damit zwangsläufig etwas. Reisen ist Konsum und Teil unserer konsumorientierten westlichen Kultur. Reisen ist auch ein Privileg, das nur vergleichsweise wenige Menschen weltweit haben. Wir sollten es also nutzen, um uns weiter zu entwickeln und unseren Horizont zu erweitern, vielleicht auch um über die perversen Ungerechtigkeiten auf Erden nachzudenken (aus Ilija Trojanov: Gebrauchsanweisung fürs Reisen). 

Wichtig ist, dass die Menschen im Land angemessen vergütet werden, dass regionale Ressourcen genutzt werden und dass die oben beschriebenen Zielsetzungen immer im Vordergrund stehen. Wichtig ist auch, dass wir durch dieses Reisen auch die Offenheit gegenüber fremden Kulturen fördern und damit ein Kulturtransfer auch in die andere Richtung passieren kann. Letztlich zeigt sich die Qualität von Entwick­lungs­prozessen darin, ob sie Sinnvolles bewirken (aus Harald A. Friedl: Nachhaltiges Reisen. Erschienen in: E+Z – Entwicklung und Zusammenarbeit, 51, Juli 2010, S. 281-283).

Bei jeder Reise müssen daher die verschiedenen Faktoren gemeinsam betrachtet werden und sozusagen ein fiktiver „Nachhaltigkeitsfaktor“ ermittelt werden. Nur nicht zu fliegen wird genauso dem ganzheitlichen Ansatz nicht gerecht wie eine aus­schließliche Betonung des interkulturellen oder sozialen Aspektes. Manche Destinationen sind eben ohne Flugzeug in einer vertretbaren Zeit nicht zu erreichen und man würde dadurch die Menschen dort von den positiven Aspekten dieser Art von Tourismus aus­schließen und sie ganz dem klassischen Massentourismus „überlassen“. Trotzdem sollte eine Entscheidung für einen Flug immer sehr gut abgewogen und durch andere Maßnahmen abgefedert werden. 

Weltanschauen bietet daher in Europa alle Reisen auf dem Landweg an, wo immer möglich mit dem Zug bzw. öffentlichen Verkehrsmitteln und sonst mit einem Reisebus. 

Warum soll ich bei WELTANSCHAUEN mitfahren? Was ist der Unterschied?

  • Es geht auch darum, Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen und am Projekt „Ein Leben für alle Menschen in Würde ist machbar“ mitbzuauen – auf den Punkt gebracht: Lobbyist:innen / Botschafter:innen für eine "bessere" Welt zu sein.
  • Menschen, die erfahren haben, dass eine ökologisch und sozial nachhaltige „faire“ Reise möglich ist und keinen Qualitätsverlust, sondern im Gegenteil einen Gewinn für sie selbst, die Bereisten und die Umwelt bedeutet und  die vielleicht zu „Wiederholungstäter:innen der Nachhaltigkeit“ beim Reisen und in anderen Lebensbereichen werden (Stichwort: Lebensstil)
  • Wir leisten einen konkreten Beitrag zur Entwicklung und Etablierung ökologischen und global fairen Handelns im Tourismus und sind hier Vorreiter.
  • Wir sehen uns als "social business", das mit seinen Angeboten einen Beitrag zu einer gerechten und nachhaltigen Entwicklung unseres Planten im Sinne der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der Vereinten Nationen leisten will. Wir wollen Teil der Lösung und nicht Teil des Problems sein. Gewinn ist nicht Selbstzweck, sondern kann nur in Verbindung mit Nachhaltigkeit erwirtschaftet werden.

Nachhaltiges Reisen und die Wahl des Verkehrsmittels

Die Klimakatastrophe ist real und das Ziel der Klimaneutralität ist auf nationaler wie internationaler Ebene festgeschrieben. Eine der größten Herausforderungen dabei ist, den Verkehr auf Klimakurs zu bringen. Während andere Sektoren ihre Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 reduziert haben, ist der CO2-Ausstoß des Verkehrs stark gestiegen und er verursacht bereits 30% der Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase in Österreich. Der Flugtreibstoff Kerosin und die Treibstoffe für die Schifffahrt sind nach wie vor nicht besteuert. Fliegen verursacht bei weitem den größten Treibhausgasausstoß - ein Flug Wien-Frankfurt z.B. ca. 10 mal so viel als die Bahnfahrt (Quelle: VCÖ). Und bei einer 14-tägigen Urlaubsreise nach Mallorca verursacht der Flug 75% des gesamten Fußabdrucks der Reise (Quelle: WWF und Frank Herrmann: Handbuch FAIRreisen).

WELTANSCHAUEN legt daher großen Wert darauf, „terran“ zu reisen und bietet in Europa alle Reisen auf dem Landweg an, wo immer möglich mit dem Zug bzw. öffentlichen Verkehrsmitteln und sonst mit einem Reisebus, vieles auch zu Fuß (das ist die ökologischste Form des Reisens). "Öffis" sind besonders ökologisch und man kommt darin auch in Kontakt mit Land und Leuten und fördert durch die Nutzung den weiteren Ausbau. 2022 haben wir ausschließlich Reisen, die mit Verkehrsmitteln auf dem Landweg erreichbar sind, ausgearbeitet. In den vergangenen Jahren flogen wir nur in Länder wie Uganda, Kuba, Iran oder Armenien – die meisten Reisen waren immer terran. Es geht hier nicht um Verzicht, man könnte sagen es geht um Zuglust statt Flugscham. 

Manche Reiseziele kann man in einer vernünftigen Zeit nur mit dem Flugzeug erreichen. Hier sollte man darauf achten, dass man entsprechend lange bleibt (bei einer Fernreise 2-3 Wochen) und das auch nicht jedes Jahr macht. Weltanschauen wird auch in Zukunft hauptsächlich terran reisen, aber auch in kleinem Ausmaß wieder Flugreisen außerhalb Europas anbieten. Alle Flüge werden kompensiert und wir empfehlen dies auch sehr zur Nachahmung für private Flugreisen. Das Projekt unserer Wahl ist "Gemeinschaftliche Biogasanlagen in Gulu/Uganda", das in Kooperation mit der Caritas umgesetzt wird. Die Universität für Bodenkultur Wien bietet auf ihrer Webseite einen CO2 Kompensationsrechner für Flüge und die Möglichkeit als Ausgleich für Klimaschutzprojekte (wie zB Aufforstung) zu spenden. Das Besondere an den BOKU Projekten ist, dass sie immer auch einen wissenschaftlichen und einen sozialen Aspekt mit berücksichtigen. https://klimaneutralität.boku.ac.at/

Exkurs: Ist CO2-Kompensation böse? Die Antwort ist ein klares JEIN. CO2-Kompensation ist ungenügend, sie ist aber das Mindeste, das wir tun können, sie bringt Geld für Klimaschutz und manchmal ist sie dieses nicht wert. Aber langsam – worum geht’s hier? Die einfache Idee besteht darin, dass CO2-Emissionen, die zB von einem Unternehmen oder einer Organisation verursacht werden, an anderer Stelle eingespart werden. Das erfolgt zB in einem Projekt in Afrika, in dem offene Feuerstellen durch energieeffizientere Öfen ersetzt werden – die Finanzierung erfolgt durch die Emittenten. Dieses System hilft dabei, dringend gebrauchte Mittel für die Finanzierung des Klimaschutzes aufzubringen: Derzeit sind es ca. 2 Milliarden Dollar pro Jahr, das Potential wird bis 2030 auf ca. 50 Milliarden geschätzt – der Bedarf liegt jetzt bei 390 Milliarden. Zuletzt eine Erinnerung an das bekannte Prinzip „erst vermeiden, dann einsparen, zuletzt kompensieren“ –  Nur dann ist kompensieren nicht böse, nicht Ablasshandel, noch Greenwashing, sondern ein nützlicher Beitrag zur Schließung der laufend wachsenden Lücke der Klimafinanzierung.

Des weiteren unterstützen wir auf unseren Reisen jene Sozialprojekte, die wir besuchen mit einer Spende, die bereits im Reisepreis inkludiert ist.

Was bringen die Reisen mit WELTANSCHAUEN den „Bereisten“, was haben sie davon? Was wäre für sie schlechter, wenn es die Besuche nicht gäbe? Ist es nicht in erster Linie ein „arme Leut’ schauen“, damit man nachher erleichtert sagen kann: „Gut dass es uns besser geht“?

Die soziale und ökologische Nachhaltigkeit stehen an vorderster Stelle. Es darf eben auf keinen Fall ein „arme Leut’ schauen“ sein, das ist ganz wichtig und das darf auch nicht passieren. Wir besuchen im Laufe einer Reise auch nur 1 - 2 gut ausgewählte Projekte mit direktem Klient:innenenkontakt, wo sowohl die Reisenden als auch die Bereisten auf den Besuch vorbereitet werden. Dieser Prozess wird laufend evaluiert und verbessert.

Was haben die „Bereisten“ vom Besuch? Sie freuen sich über den Besuch (oftmalige Rückmeldung), dass Leute aus einem fernen Land ausgerechnet zu ihnen, ganz gewöhnlichen Leuten in einem vielleicht abgelegenen Dorf kommen und sich für ihre Lebenssituation interessieren. Sie spüren, dass sie nicht vergessen sind, es gibt ihnen also vielleicht Hoffnung und Motivation.

  • Sie sind eingebunden in die Organisation des Besuchs, gestalten ihn mit.
  • Sie profitieren auch indirekt finanziell, da ein Teil des Reisepreises auch für Projektunterstützungen an die besuchten Organisationen verwendet wird.
  • Sie haben „Freunde“ in der Ferne, die erzählen, solidarisch sind, denen das Schicksal dieser Menschen nicht egal ist, die etwas verändern wollen und die vielleicht auch in Zukunft konkrete Hilfe für dieses Projekt oder diese Organisation leisten wollen (über eine Spende an die österreichische Trägerorganisation oder über selbst organisierte Hilfsaktivitäten).
  • In Projekten der ländlichen Entwicklung und des Tourismus besuchen wir keine Klient:innen mehr, sondern sind Kund:innen bei Familienbetrieben, die sich durch ein Projekt der ländlichen Entwicklung eine neue Lebensgrundlage schaffen konnten und für die Besuche wie der unsere wichtig sind, weil wir ihnen Einkommen sichern.
  • Vermutlich werden die meisten sich schon denken „Haben wir ein Glück, dass es uns so gut geht“, aber sie belassen es nicht dabei, sondern wollen auch Taten setzen in ihrem Lebens- und Arbeitsumfeld – das Zurückgehen in unseren Luxus-Alltag ist nach einer 10-tägigen Reise auch viel schwieriger als nach einem 2-stündigen Vortragsabend im Gemeindesaal. Es geht um Lebensstilfragen, Solidarität, Mitbauen an einer gerechteren Welt – und bei vielen lösen diese Reisen etwas in diese Richtung aus („Wir müssen einfacher leben, damit andere einfach leben können“).
  • Mit unserer Reise unterstützen wir regionale nachhaltig wirtschaftende Klein- und Familienbetriebe und setzen einen Gegentrend zu den oft für Mensch und Natur zerstörerischen massentouristischen Auswüchsen, bei denen obendrein der Großteil des Reisepreises nicht den Menschen im besuchten Land zugute kommt.
  • Die Möglichkeit ihre Situation authentisch darzustellen und auf einen langen Zeitraum Freunde und Unterstützer zu gewinnen, denen die Situation dort nicht egal ist und die ihre Arbeit ideell und finanziell unterstützen. Der Kontakt wird aus der Anonymität eines Zeitungsartikels oder eines Vortrages herausgehoben, es entsteht eine Beziehung.
  • Das Wissen, dass sie in einer schwierigen Situation nicht allein gelassen sind.

Nachhaltigkeit bei Weltanschauen - da machen wir mit

Logo Travelife

Wir freuen uns, dass wir uns bei Travelife für Reiseveranstalter engagieren. Travelife ist ein international anerkanntes Trainings-, Management- und Zertifizierungsprogramm für Nachhaltigkeit im Tourismus. Nähere Informationen findet ihr unter www.travelife.info.

Wir arbeiten Schritt für Schritt an der Erfüllung der internationalen Nachhaltigkeitsstandards und haben im August 2023 die (höchste) Stufe Travelife Certified erreicht (Zertifikat). Denn wir wollen nicht nur selber sagen, dass wir nachhaltig reisen, sondern das auch von einer anerkannten externen Organisation bestätigt haben und uns laufend weiter verbessern.

Logo Klimabuendnos Betrieb
Klimabündnis

WELTANSCHAUEN selbst ist nachhaltig. Nachhaltig reisen, einfach reisen: Wo immer möglich, reisen wir ökologisch und sozial verträglich und angepasst. Das heißt: Zug statt Flug, lokale Unterkünfte statt internationale Ketten, regionales Slow Food statt internationales Fast Food, Gehen statt Fahren, bio und fair statt Chemie und Ausbeutung.

Seit 2017 sind wir Klimabündnis-Betrieb. Unter anderem wird im Büro von Weltanschauen nur zertifizierter Ökostrom verwendet. Das Gebäude wird CO2-neutral mit heimischem Holz beheizt, das Warmwasser über eine Solaranlage zur Verfügung gestellt und Wärmeverluste durch eine kontrollierte Wohnraumlüftung minimiert.

Logo Conscious Tourism Group

WELTANSCHAUEN ist außerdem Mitglied der Conscious Tourism Group. Die Conscious Tourism Group ist eine Gemeinschaft von Menschen und Unternehmen, die sich mit Herz, Verstand und Taten für den Paradigmenwechsel im Tourismus einsetzen und sich gegenseitig dabei unterstützen, eine starke Stimme für Nachhaltigkeit in der Branche zu sein.

https://conscious-tourism.group/ 


 


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